Über die Salinas Grandes

Davon kriege ich nicht genug....

Blick auf Susques

Salar Olaroz

karg aber farbig

Windgeschütztes Plätzchen

Morgenstimmung

Immer höher...

Laguna Agua Calientes

auf 4500m

Der ist hier nicht im Weg

Auf 4830m

Durch Hochwüsten

Camp auf 4700m mit neugierigen Vicunas im Hintergrund

Kalter Start am Morgen

Ich geniesse die Stille und Einsamkeit

Blick Richtung Bolivien, hier gehts zur Lagunenroute

Vulkan Licancabur links

2300 Höhenmeter runter in die Atacama-Wüste, hier gehts in ein paar Tagen wieder hoch....

wohlverdientes Abendessen in San Pedro

Jorge aus Mexiko

San Pedro de Atacama, eine Oase in der Wüste mit vielen Touristen

03.05.2015

Von San Pedro über die Lagunenroute zum Salar de Uyuni bis nach Challapata

Am Montag 19. April starteten Jorge und ich also zum Abenteuer Lagunenroute, nachdem ich am Sonntag noch eine kleine Fahrt ins Valle de la Luna unternahm, so dass meine Beine nicht ganz "kalt" waren.

Wir beschlossen, den Aufstieg an die bolivianische Grenze auf 4500m in zwei Tagen zu fahren, da Jorge noch nie auf solch einer Höhe übernachtet hatte.

Fortlaufend stieg die Strasse an, im Schnitt 8% Steigung, ohne eine Zwischenfläche, wo man sich mal ein wenig erholen kann.

Auf knapp 3900m schlugen wir unsere Zelte auf und genossen einen stimmungsvollen Sonnenuntergang.

Die restlichen Höhenmeter bis zum Abzweig nach Bolivien waren am folgenden Tag bald mal geschafft, die Grenzformalitäten schnell erledigt. Sie gaben uns aber nur 30 Tage Aufenthalt.... sie seien nicht berechtigt an diesem Aussenposten 90 Tage zu erlauben. So werden wir dann irgendwo in einem groesseren Ort mal die Migracion aufsuchen und die 90 Tage verlangen.

Die Piste zur Laguna Blanca war noch recht ordentlich, und beim Refugio assen wir mal 2 Teller Suppe und bezogen ein Zimmer.

Jorge wollte sich am Nachmittag ausruhen, ich fuhr mit dem Rad um zur Laguna Verde, sah Flamingos, und traf Charlie, einen Kalifornier, der auf seinem Fatbike Bolivien erkundet. Er kam dann auch gleich ins Refugio und so waren wir fortan zu dritt unterwegs.

 

Die Nacht war kalt, auch im Zimmer (hier wird fast nirgends geheizt) wars am Morgen gegen 0 Grad.

In wärmenden Sonnenstrahlen machten wir uns auf den Weg zur Thermas Chalviri (Polques), vorbei an farbigen Bergen, über einen kleinen Pass, und erreichten den warmen Pool gerade, als die letzten Touristen in Jeeps davonfuhren. So sassen wir ganze 3 Stunden allein im warmen Wasser und schauten in die umliegenden Berge und Seen.

Wir durften unsere Liegematten gleich im Restaurant ausbreiten, da ja eh niemand mehr da war.

Am nächsten Morgen um die 7 ging der ganze Trubel wieder los, ein Jeep nach dem anderen traf ein und die meisten stürzten sich ins warme Wasser. Wir kriegten noch ein Frühstück und machten uns auf den Weg zum höchsten Punkt der Reise, zum Sol de Manaña auf 4950m über Meer, das höchstgelegene Geysirfeld der Welt. Die Piste war ganz ordentlich und wir wurden von erstaunten Touristen im Jeep angehalten und gefragt, wie wir das nur machen, ihnen fehle der Atem sonst schon beim bewegen.... Keine Ahnung, mit der Zeit ist man sich gar nicht mehr so bewusst, wie hoch man eigentlich die ganze Zeit ist, und der Körper gewöhnt sich auch daran.

Auch Jorge hatte keinerlei Beschwerden mehr, ausser nachts hatte er manchmal noch ein wenig Atemprobleme, er trank aber immer schön Coca-Tee und so gings ihm gut.

Die Piste vom Sol de Manaña bis zur Laguna Colorada war dann oberübel, Wellblech, Sand, Steine, wir kamen nicht zur Ruhe, ab und zu schreit man dann mal in die Landschaft raus (tut gut :-))....

Charlie auf seinem dickbereiften Rad hatte ganz klare Vorteile gegenüber uns, aber wir erreichten das Refugio alle unversehrt, wo wir gleich wieder ein Zimmer bezogen und sogar duschen konnten! Welch Wohltat....

Man ist am Abend jeweils richtig gepudert, man schwitzt, schmiert sich Sonnencreme auf, und der aufgewirbelte Staub der Fahrzeuge bleibt wunderbar kleben :-)

Am folgenden Tag wunderbar gefrühstückt, dann in herrlichem Morgenlicht der Laguna Colorada entlang....

Durch die Silolische Wüste gings dank neuer Fahrspur sehr gut und alsbald erreichten wir den Arbol de Piedra, den vom Wind geformten Felsen. Dort ausgiebig Pause gemacht und danach im ständigen auf und ab bis zu einem Felsplateau auf 4900m gefahren, wo uns neugierige Vizachas beim Zelt aufbauen und kochen zusahen.

Es war einfach schön in dieser unberührten Weite zu sein, diese Ruhe, diese Stimmung...

 

Weiter gings durch losen Sand und dann kamen eine Lagune nach der anderen, wunderschön, wir verweilten lange an diesen schönen Flecken.

Bei der Laguna Hedionda bezogen wir wieder Zimmer, es gab wieder Duschen, die Preise dort sind aber im Vergleich zu den anderen Refugios und auch deren Leistung völlig überteuert.

Wir genossen aber den Abend, assen halt 2 Menüs, da wir von einem nicht satt wurden, und besuchten die Flamingos bei der Lagune, wo sie überhaupt nicht scheu sind und sie aus der Nähe betrachten kann.

 

Am folgenden Tag gings mit ziemlichem Gewürge weiter bis zum Militärposten Chiguana, eine 90km- Etappe, aber die letzten 30 Kilometer über den Salar de Chiguana gingen zügig zu fahren. Charlie hatte eine andere Route genommen und fuhr einfach mehr oder weniger querfeldein :-)

Wir trafen uns beim Militärcamp wieder, wo uns die freundlichen Soldaten auch gleich eine Hütte anboten zum schlafen. Toilette? Breites Grinsen ihrerseits.... irgendwo hinter dem Hügel.... Wasser? Vom Eisenbahn-Waggon... Geht auch so.

Bis San Juan wars eine kurze Etappe, Charlie verabschiedete sich, da er weiter nach Uyuni wollte und er den Salar schon besucht hatte.

Wir bezogen in einem aus Salzblöcken gebauten Hotel Zimmer und es war einfach urgemütlich. Heisse Dusche, super Essen, freundliche Leute, die Wäsche wurde uns gewaschen, freundliches Dorf....

 

Jorge und ich nahmens nun recht gemütlich, fuhren nicht lange Etappen, so war dann am folgenden Tag in "Colcha K" schon wieder Schluss, nach Fahrt durch weite Quinoa-Felder, wo noch von Hand geerntet wird.

Auch Colcha K war ein verschlafenes Andendorf, aber wir fühlen uns richtig in Bolivien, die Frauen in ihren Trachten, das einfache Leben, wer hier ein Auto besitzt der hat was....

 

Dann, endlich, am folgenden Tag nochmal gut 20km Geholper, dann auf dem Damm 3km rausfahren, Kompass eingestellt.... und dann ab in dieses unendliche weisse Salzmeer, den Salar de Uyuni. Es rollte wie von selbst, die bis anhin beste Strasse Boliviens :-)

Nach 40 Kilometer judihui über diese Herrlichkeit erreichten wir die Isla Incahuasi, voll mit Touristen, und wir mittendrin. Wir trugen uns im goldenen Buch von Don Alfredo und seiner Frau ein, sie leben seit 30 Jahren auf der Insel und führen für Radler dieses Buch.

Unsere Zelte schlugen wir am Rande der Insel auf und Essen bekamen wir auch. So um 6 Uhr waren dann alle anderen Touristen weg und wir hatten die Insel für uns allein.

 

Am folgenden Tag nochmal knapp 40 Kilometer nordwärts gefahren, ich war einfach nur happy in dieser so anderen Welt.

In Tahua wieder ein einfaches Hospedaje gefunden und den Abend auf der Plaza mit spielenden Kindern und neugierigen Erwachsenen verbracht.

Auch der Weg nach Salinas Garcia de Mendoza ging durch weite Quinoa-Felder, schlechte Piste, aber wir hatten Zeit und so war das eine gemütliche Etappe.

In Quillacas hatten wir das Glück, gestern Abend bei einem traditionellen bolivianischen Fest dabeisein zu dürfen, wir wurden richtiggehend zum fotografieren gezwungen! Wir folgten den farbenfrohen, fröhlichen und tanzenden Folklore-Gruppen durch die Gassen. Eines haben die Feste wohl überall gemeinsam: Alkohol wird in Unmengen gekippt....

Heute gings dann auf wunderbarem Asphalt bis nach Challapata, wo wir uns ausruhen, essen und dem Sonntagsmarkt zuschauen. Bis La Paz rechne ich noch ungefähr 5 Tage, dann habe ich gemütlich Zeit bis zur Ankunft von Anna, eventuell noch die Todesstrecke zu fahren oder kurz zum Titicacasee hoch.... Vamos a ver....

Besuch im Valle de la Luna. Kein Schnee, sondern Salz...

Unser Zeltplatz auf 3900m, Vulkan Licancabur im Hintergrund

An der bolivianischen Grenze

Laguna Verde und Licancabur

Charlie, Jorge und ich beim gemütlichen Zusammensitzen

Durch Hochwüsten

Vor den Thermas Chalviri

Das tut gut!

Thermas Chalviri am Abend

 Sol de Manaña

 Laguna Colorada

Arbol de Piedra

Vizacha

Zelten auf 4900 Metern

Traum

Alptraum.... etwa so wie die Internetverbindung hier in Challapata.... weitere Bilder werden folgen :-)

Viele Jeepspuren, man sucht sich die einigermassen Beste heraus, was auch ein wenig Glücksache ist

Staubige Sache

Laguna Hedionda mit vielen Flamingos

Nahaufnahme

Gewitterstimmung bei der Laguna Hedionda

Laguna Canapa

Das Geholper geht weiter...

Übernachten im Militärposten Chiguana

Wasserversorgung

Über den Salar Chiguana

Strasse in San Juan de Rosario

Salzhotel in San Juan

Strassenhandel

Der kleine Sebastian hilft mir hochinteressiert beim Velopflegen...

...und will danach seinen Anteil an Pringles und Papaya :-)

Fahrt durch kleine Dörfer wo viel Quinoa angebaut wird

Wir sehen zum ersten Mal den Salar de Uyuni...

Ui das rollt... Glückseligkeit nach tagelangem Gerüttel... Auf dem Salar de Uyuni

Auch Jorge rollt...

Pause im unendlichen Weiss

Auf der Isla Incahuasi

Unser Zeltplatz

Abendstimmung über dem Salar

Auch die zwei Inselhunde geniessen die Stimmung :-)

Am Morgen

Mein treues Hundeli geniesst auch...

Ja wir brauchen viel Wasser

Landleben in Bolivien

Wir fahren durch viele kleine Andendörfer

Lama mit Neugeborenem

Verpflegung von der Strassenküche. Die Frauen haben ihr Dorf in ihrem ganzen Leben noch nie verlassen...

Farbenfrohes, feuchtfröhliches Dorffest in Quillacas


10.05.2015

Ankunft in La Paz!

Nach knapp 6'500 Kilometern, 62'000 Höhenmetern, keinem einzigen Platten (!!!), vielen Schweisstropfen, Kampf und Krampf, aber vor allem viel Freude über Erlebtes und Begegnungen, habe ich gestern die Hauptstadt La Paz erreicht, mit knapp 2 Millionen Einwohnern für Schweizer Verhältnisse ein Riesenmoloch.

 

Von Challapata gings mehr oder weniger hügelig durch den Altiplano, ständig zwischen 3700 und 4200 Metern über Meer, der Verkehr war wieder stärker, aber es war für mich ein schönes "Ausrollen" bis La Paz.

Wir fanden immer eine Unterkunft, zum Teil sehr einfach, die letzte Nacht durften wir in einem Raum der Kirchgemeinde unsere Matten ausbreiten.

Wir trafen ab und zu andere Radler, am Abend war es jeweils sehr gewitterhaft.

 

Oruro war eigentlich gar keine schöne Stadt, gibt nichts wirklich Sehenswertes, staubig, dreckig und lärmig, aber der riesige Markt und das für uns so augenscheinliche Chaos bewog uns trotzdem 2 Nächte zu bleiben.

Die ganze Stadt besteht eigentlich nur aus Marktständen, in einer Strasse werden Früchte und Gemüse angeboten, in einer anderen Fleisch, in der nächsten Heilmittel und sonstiges "Zauberzeug", man kriegt einfach alles....

Und mittendurch fährt der Zug, nur um Zentimeter an Menschen und Material vorbei.

Wir fanden in den unzähligen Garküchen ausgezeichnetes Essen, wunderbare Säfte, und ich wurde teilweise angestarrt als wäre ich ein Wesen von einem anderen Planeten, waren sonst keine Touristen anzutreffen und einen so braunen "Teint" wie die Indigenas habe ich doch nicht :-)

 

Der letzte Tag war dann geprägt durch die Fahrt durch die Vorstadt El Alto, auch bald eine Millionenstadt, bestehend aus Elendsvierteln, Märkten, Dreck und Chaos.

Wir kämpften uns wacker durch das Verkehrschaos, mal auf dem Gehsteig, weil auf der Strasse all die Collectivos oder irgendeine Kundgebung die Strasse blockierten. Immer wieder mussten wir unsere Räder über Marktstände hinwegtragen, da einfach kein Durchkommen war.

Die Luft war kaum auszuhalten, all die Abgase und der schwarze Rauch, der von den alten Wagen ausströmt....

Dann erreichten wir aber die "Kante" von El Alto und blickten auf den riesigen Talkessel von La Paz, die anschliessende 12 Kilometer-Sausefahrt auf der Autobahn ins Zentrum runter ein Genuss und das Casa de Ciclistas fanden wir schnell. Da das Casa ziemlich voll ist und wir in einer Abstellkammer schliefen, bezogen Jorge und ich heute ein Zimmer in einem schönen Hostal.

Die nächsten Tage werde ich mal ausspannen, Velobox organisieren, Visum verlängern, die Stadt erkunden und einfach mal nicht Rad fahren :-)

 

Für mich ging die Zeit sehr schnell vorbei, ich bin doch erst in Ushuaia gestartet..... und doch habe ich so viel erlebt, fantastische Landschaften genossen, Menschen und ihre Denkweisen kennengelernt, extreme Gegensätze von Reichtum und Armut gesehen, aber vor allem viel Lebensfreude von Menschen, die nicht so viel haben und trotz allen Umständen zufrieden sind.

 

Nun freue ich mich sehr auf die Ankunft von Anna und mit ihr noch 3 Wochen Bolivien per Bus, zu Fuss oder wie auch immer zu erkunden...

Wer mehr Bilder sehen will oder mehr erfahren.... bin ja bald wieder zurück in der Schweiz und erreichbar :-)

 

Mittagspause in Huari, die Kleine hatte auch Hunger...

Hinterhof unserer Unterkunft in Pazña, wo wir auch in den Heilquellen planschten. Die Wäsche wird noch von Hand gemacht, Wasser auf dem Feuer erhitzt, ein Tageswerk...

Durch Hochebenen, wo Landwirtschaft betrieben wird aus Rinderzucht, Quinoa-, Kartoffel- und Getreideanbau. Aber alles sehr karg.

Unser allabendliches Essen: Pollo con Arroz y Papas.... aber lecker!

Einer der unzähligen Saft-Stände auf dem Markt in Oruro.

Weniger appetitlich, Lama-Embryos und andere "Wundermittel"

Morgendliche Suppe aus Ei, Fleisch, Huhn, Kartoffeln und Gemüse. Deftig aber gibt Kraft :-)

Markt in Oruro

Abfälle landen alle auf der Strasse, die Hunde erledigen das "Fressbare", der Rest bleibt dann liegen.

Und mittendurch fährt der Zug. Strassenbahnbereich, Profil bis aufs Äusserste ausgereizt :-)

100 Kilometer bis La Paz

Schlafplatz in einem Gebäude der Kirchgemeinde in Calamarca

Bolivianischer Bus, Zustand sehr gut!

Es gibt tatsächlich auch radelnde Bolivianer :-)

La Paz

Blick von 4100m runter auf La Paz