Hier erfahrt ihr wo ich gerade bin, was ich mache, wie ich mich fühle :-) und was ich erlebe....

 

12.11.2014

Zurück aus Namibia, gehts nun ans zügeln, packen, organisieren, und zwischendurch mal arbeiten.... :-)

Vorbereitung die Freude macht!

 

8.1.2015

Das Velo ist verpackt, das Material kontrolliert, das Auto eingestellt, morgen noch zum Zahnarzt und am Montag geht's los....

Wünsche allen ein gutes neues Jahr!

Alles muss in einen Koffer...

Stabiler Karton und viel Klebeband :-)

13.1.2015

Kalter Empfang im patagonischen Sommer

Nach einer langen Flugreise bin ich müde aber glücklich in Ushuaia angekommen. Der Flughafentransfer in der Nacht in Buenos Aires lief reibungslos, eine Riesenstadt...

Die Zeit mit Warten auf den Flug an die Südspitze Lateinamerikas vertrieb ich mit Emil und Johanna, zwei jungen Schweden, die auch zu ihrer Reise starten und in 3 Jahren hoch nach Alaska wollen und eventuell weiter nach Asien. Wow!

Die Berge um Ushuaia sind frisch verschneit, gestern schneite es auch noch in der Stadt. Laut Einheimischen nichts ungewöhnliches.

Am kleinen Flughafen bauten wir unsere Velos zusammen, dann kam noch Alejandro aus Brasilien dazu, er fuhr von Santiago de Chile nach Ushuaia und will einfach nur nach Hause, Wind und Regen machten seine Tour sehr ungemütlich.

Meinen Koffer schenkte ich einem Gepäckarbeiter und danach gings ins Hostal, Emil und Johanna hatten nichts vorgebucht und Ushuaia ist zurzeit in der Hochsaison und ziemlich voll. Aber sie dürfen ihr Zelt im Garten des Hostals aufstellen, so haben wir es jetzt wieder gemütlich.

Dann musste ich in der Stadt eine neue Benzinflasche besorgen, in Zürich wurde sie mir aus dem aufgegebenen Gepäck "entsorgt"... :-(

Dabei war sie doch leer. Hat wohl noch ein wenig nach Benzin gerochen.

Etwa im achten Geschäft erhielt ich eine, die einzige, direkt aus dem Schaufenster.

Die Landschaft um die Stadt ist schon sehr schön, und alle paar Minuten wechselt das Licht, der Wind bringt Wolken und Regen, 5 Minuten später scheint wieder die Sonne :-)

Die Stadt selber ist wild, schlechte Strassen, alte zerfallende Gebäude wechseln sich mit kunterbunten Häusern ab, viele streunende Hunde und ein buntes Völkergemisch.

Ich werde hier 3 Nächte bleiben, ankommen, die Umgebung erkunden, die südamerikanische Gelassenheit aufnehmen.

 

Johanna und Emil aus Stockholm. Man hat sich viel zu erzählen...

Fahrradwerkstätte Flughafen Ushuaia

Vollbracht!

Ushuaia aus der Ferne, die südlichste Stadt der Welt

14.1.2015

"Einfahren" im Nationalpark

Nach einer wunderbar erholsamen Nacht genoss ich das Hostelfrühstück, süsse Gipfel mit Dulce de leche. Genau das Richtige für Energie zu laden für den Tag :-)

Fuhr zeitig los, so spürte ich kaum Wind und es war sehr angenehm zu fahren und je länger je mehr zeigte sich die Sonne.

Im Nationalpark Tierra del Fuego wars einfach nur schön, kleine Seen, Wald, Berge, Adler, einfach zum geniessen. Traf Stefan, ein Radfahrer aus München, er fuhr in 8 Monaten von Kolumbien hier runter, mit einem vollgefederten Mountainbike und kaum Gepäck. Und er fährt die abgelegensten Trails und Wanderwege... auch heute fuhr er noch schnell auf einen Gipfel, der eigentlich für Wanderer gedacht ist.

Verrückter Typ, und das mit bald 50 :-)

Zurück gings zügig mit Rückenwind und so waren die 50 km heute richtiger Genuss. Jetzt bläst der Wind draussen richtig und ich denke, ich werde ihn noch zur Genüge erdulden müssen.

Ushuaia Abendstimmung

Meine Unterkunft

Aguja-Adler sitzt auf der Strasse

Weiter südlich gehts nicht mehr, jedenfalls nicht mit dem Velo

22.01.2015

Allianz gegen den Wind in der endlosen Pampa

Die erste Etappe ist geschafft. Bin geschafft, aber happy in Punta Arenas eingetroffen.

Der erste Tag von Ushuaia nach Tolhuin war kein Problem, fast kein Wind und ein kleiner Pass von 600 Höhenmetern, dazu schöne Berge und Täler, aber kalt wars. Immer wieder traf ich andere Radler, die mir entgegenkamen, ein lustiger Bursche aus Venezuela, der führt sein Surfbrett auf dem Velo mit, dazu Jonglierkeulen, mit denen er seine Reisekasse in den Orten ein wenig auffüllt.

In Tolhuin ging ich in die Panaderia, da Emilio, der Besitzer, Radlern kostenlose Unterkunft bietet und gutes Essen dazu.

So blieb ich gleich zwei Nächte dort, man will eigentlich gar nicht mehr weiter, immer wieder treffen andere Radler ein, ein buntes Gemisch, man tauscht Infos aus betreffend Pistenzuständen, Wind und möglichen Unterkünften in Patagonien.

Am Samstagabend war dann noch ein Fest im Saal und wir bekamen die ganzen Reste, brockenweise Fleisch und Salat und natürlich Süsses aus der Bäckerei... :-)

Mit einigermassen gutem Wind gings am Sonntag weiter, wollte bis Rio Grande treten, kam dann 30km weiter als Rio Grande, so wurde das eine 150km-Etappe, das ging deshalb so gut da ich unterwegs LLuna und Clementine aus Genf einholte und später noch Vincent und Kevin aus Frankreich.

So gab das ein gut funktionierendes Team gegen den Wind und wir beschlossen, am Meer zu zelten und auch gleich die Strecke bis Punta Arenas zusammen zu fahren.

Bis San Sebastian wurde es dann immer härter, erstens nur noch eine ausgegurkte Piste, dazu der Wind, der konstant in Sturmstärke bläst, und so eine Orkanböe wirft einen mal locker aus dem Sattel. Solchen Wind habe ich selbst in Island nicht erlebt...

Der Wind ist teilweise so stark, dass der Kiesel von der Piste auf Gesichtshöhe auf einen zufliegen kommt... Maske montieren, sonst ist das schmerzhaft.

Wir waren alle echt froh, dass wir uns gegenseitig anfeuern konnten und helfen, und die 2 Mädels sind sowieso immer was am trällern, egal wie stark der Wind kommt :-)

Wir campten direkt an der chilenischen Grenze zwischen ein paar Häusern.

Am nächsten Morgen fuhren wir früh los, da der Wind sofort stürmt, sobald die Sonne über den Horizont kommt.

Gerade mal 45 km konnten wir fahren, danach gings einfach nicht mehr, wir fanden aber eine verlassene Hütte in der wir unsere Matten ausbreiteten und erstmal eine Runde schliefen.

Später gesellten sich noch 2 Trekker dazu, und Stefan (aus Ushuaia), sprang aus einem Wagen, er liess sich mitnehmen, was absolut keine Schande ist. Ein betrunkener Gaucho auf seinem Pferd kam auch noch daher und so waren wir eine spezielle Runde.

Am nächsten Morgen gings um 2.30 aus den Federn, wir wollten bis nach Porvenir kommen, was 100 km Schwerstarbeit bedeutete.

25 km gings sehr gut, dann war fertig lustig und der Krampf ging wieder los.

Mussten uns ein wenig erholen und so schliefen wir eingemummt in unsere Schlafsäcke mal gut eine Stunde am Strassenrand.

Danach wurde es allerdings erträglicher, die Strasse führte uns entlang des Meeres und wir genossen die Ausblicke. Pause machten wir bei einem Fischer, der uns auch gleich eine Pfanne voll Muscheln kochte und danach Kaffee, es gesellten sich noch ein Mexikaner und eine Holländerin dazu und so wurde dies ein richtig ausgiebiger Stop.

Dazu gab er uns frischen Salat mit, den wir dann abends in Porvenir genossen haben, dazu ein paar gaaaanz gute Biere...

So lässts sich wieder leben.

Heute morgen gings dann mit der Fähre nach Punta Arenas, wir sahen Wale auftauchen, es war eine schöne Überfahrt auf der Magellanstrasse mit zmörgele und dösen.

Wir fanden ein Hostel, wo wir wieder mal duschen konnten und und uns den Staub aus den Poren spülen :-)

Die 2 Franzosen wollen morgen schon weiter, ich werde sicher 2 Nächte bleiben und danach eventuell bis Puerto Natales stöppeln, da nichts kommt ausser Pampa, und extrem starker Wind natürlich, von vorne seitlich....

Die 2 Genferinnen bleiben auch länger, sie haben hier noch Freunde die sie besuchen wollen.

 

Blick vom Garibaldi-Pass Richtung Tolhuin

Es geht durch Berge und Täler

Man kann auch noch das Surfbrett aufs Velo schnallen :-)

Die Panaderia in Tolhuin, Treffpunkt für Radler aus aller Welt

Vincent und Kevin, in 2 Jahren hoch nach Alaska, LLuna und Clementine, sie wissen noch nicht genau wohin...

Unterwegs in einer der windigsten Ecken der Welt


Guanacos

Abendstimmung an der chilenischen Grenze

Beim Wasserholen in einer Estancia dürfen wir bei der Schafschur zusehen. 70000 Schafe werden hier im Januar geschoren, 2500 pro Tag....

Staub- und Windschutz

Abendstimmung bei unserer Hütte in der Pampa

Der Gaucho, ziemlich betrunken... Er schlief dann ein und wir deckten ihn mit seinem Schlafsack zu, war doch unter 10 Grad...

Woher weht der Wind wohl...

Unser Muschel-Zmittag.... war sehr fein!

Knackige Anstiege Richtung Porvenir

Endlich wieder ein wenig Asphalt nach 200 km Piste in Porvenir

Ein bisschen müde aber gut gelaunt :-)

30.01.2015

Durch endlose Weiten

Die ersten 1000 km sind voll, ich bin in El Calafate eingetroffen und das bei immer trockenem und meist sonnigem Wetter, einzig am Morgen ist es jeweils ziemlich frisch, so zwischen 2-5 Grad.

Und: Der Wind zeigte sich nicht von seiner gemeinen Seite :-)

 

Nach Punta Arenas fuhren wir noch zu dritt weiter, Clem, LLuna und ich. Bald umgab uns einfach nur noch unendliche Pampa, so fuhren wir dahin, sahen Füchse, Hasen, Schafe, Guanacos, Lamas, Pferde und recht hügelige Szenerie.

In Villa Tehuelches konnten wir in einem leerstehenden Pferdestall  nächtigen, alles blitzblank und fast neu, wird wohl nur selten benutzt.

Der weitere Weg nach Morro Chico war etwa ähnlich, wir trafen ab und zu andere Radler und schlafen konnten wir in einem halb zerfallenen Wagenschopf.

Die letzte Etappe vor Puerto Natales war dann anders, durch Hügel, und die Berge kamen wieder näher.

Wir fanden in einem einfach Hostel Unterschlupf und genossen die Ferienstimmung im Ort.

 

Die Strecke Puerto Natales bis Cerro Castillo war sehr schön, durch, Täler, Blick auf die Torres del Paine, Adler, Seen.... Genuss...

In Cerro Castillo übernachteten wir an der Grenze bei einer Familie und hüteten am Abend den 11-jährigen Jungen, da die Eltern noch weg mussten.

Dann gings weiter auf Schotter bis zur Ruta 40, wir sahen die ersten Kondore, und dann nach Tapi Aike.

Dort bogen wir auf eine üble 70-km-Piste ab, wir wurden ordentlich durchgeschüttelt, teilweise ein besseres Bachbett.

Zwei Spanier kamen uns entgegen, schiebend, seit 30 km, Felgenbruch....

Mein Aarios hielt alles aus, das Velo ist vielleicht schwerer als die anderen Bikes hier, aber es ist stabil, und wie :-)

 

Wir schliefen inmitten von Schafen in der Pampa, ein schönes Plätzchen.

Am nächsten Tag machte ich mich früher als die 2 Frauen auf den Weg, sie überholten mich später im Auto, sie mochten nicht mehr weiter auf dieser Piste. Man wird sich wiedersehen, so viele Strassen gibt es hier nicht und irgendwo werden sich unsere Wege wieder kreuzen...

 

In El Cerrito gabs wieder Asphalt, Wasser vom Strassenbauamt und die Strasse stieg nun stetig an, bis vor Rio Bote eine Anhöhe erreicht war. Der Blick auf die Pampa und die dahinterliegenden Berge mit Fitz Roy war ueberwältigend...

Die 600 Höhenmeter Abfahrt waren ein Genuss und so rollte ich noch bis etwa 25 km vor El Calafate, wo ich ein Plätzchen für mein Mätteli an einem Bach fand, so konnte ich mir ein wenig den Staub und Schweiss abspülen. Das Zelt stellte ich schon gar nicht auf da die Sonne schien.

 

Nun bin ich in El Calafate eingetroffen, ziemlich was los hier, habe mein Velo ein wenig gepflegt, ein brasilianisches Paar wiedergetroffen, die ich in Tolhuin kennengelernt habe und die einen Teil der Strecke mit dem Bus gefahren sind.

Für Morgen habe ich ein Busticket gebucht zum Perito Moreno Gletscher, freue mich  darauf. 

 

Einkauf für ein paar Tage... ja das mag ich alles verdrücken :-)

Landschaft nach Punta Arenas

Ab und zu mal eine Lagune

Immer schön geradeaus

Unsere Stallung zum schlafen 

Morgendliches Matetrinken mit einem Argentinier

Clem am spanisch lernen während des Fahrens :-)

Morro Chico

Alter Wagenschopf zum schlafen

Morgenstimmung

vor Puerto Natales

Blumenkinder...

Puerto Natales

Endlich wieder Berge und Ausblicke nach Puerto Natales

Die Torres del Paine aus der Ferne

Unsere Gastgeberin in Cerro Castillo

Wir treffen immer wieder mal andere Radler, Anja und Marco aus Deutschland

Üble Piste zwischen Tapi Aike und El Cerrito

Wunderbares Camp in der Pampa

Ausblick von der Anhöhe vor El Calafate

Lager an einem Bächlein vor El Calafate

Mmmmhhhh....

31.01.2015

Perito Moreno

Ein wunderschöner Ausflug zum Gletscher Perito Moreno.

Morgen gehts weiter Richtung El Chalten.

 

08.02.2015

Durch wunderschöne Landschaften und auf abenteuerlichen Wegen nach Chile

Der Weg von El Calafate nach El Chalten war geprägt durch viel und starken Wind, doch schaffte ich die 220 km in 2 Tagen. Vor allem der 2.Tag war mit fast 11h im Sattel extrem hart, 90 km gegen den Wind, mit 5-10 km/h und aller Kraft. Aber ich schaffte dies, und immer mit Blick auf den Fitz Roy und die Cerro Torre, die immer näher kamen, wars einfach auch schön.

In El Chalten fand ich bei Florencia eine Gratisunterkunft für Radler, man stellt sein Zelt im Hinterhof auf, bleibt so lange man will und bezahlt nach eigenem Ermessen.

Florencia lebt mit ihren zwei Söhnen und ihrer Mutter in einem besseren Rohbau, alles ist irgendwie improvisiert, auf engstem Raum, und trotz diesen Umständen hat mich ihre Herzlichkeit und Gastfreundschaft überwältigt. Da werden einem frische Brötchen und selbstgemachte Marmelade zum Frühstück nach draussen gebracht, und ihr Haus steht uns allen offen zum duschen und kochen.

Muchas Gracias, Flor!!

Ich blieb gleich 4 Nächte in El Chalten, es treffen immer wieder Radler ein, man hat viel zu schwatzen, und der Ort selber ist sehr gemütlich, teuer zwar, aber einfach zum verweilen.

Ich nutzte die Tage, um zwei längere Wanderungen zu machen, einerseits zur Laguna Torre, zum anderen zur Laguna de los Tres, und es war einfach traumhaft. Man muss schon Glück haben, dass sich der Fitz Roy mal ohne Wolkenhülle zeigt, bei meinen 4 Tagen war er immer wolkenlos.... :-)

Dazu nutzten wir die Abende, um zu grillieren, zusammen zu kochen, wir gingen bouldern an den umliegenden Felsen. El Chalten ist ein richtiges Klettermekka.

Freitag gings dann die 37 km auf Holper-Piste bis zum Lago Desierto, durch schöne Bergtäler und an Flüssen vorbei.

Dort bestieg ich das Schiff um auf die Nordseite des Sees zu gelangen, wo ich dann auch den Ausreisestempel für Argentinien erhielt. Dann begann der anstrengende 6km-Aufstieg zum Grenzpass, es ist einfach ein Wanderweg, teilweise aber so steil, dass ich zuerst mit dem Velo hochstieg und nachher das Gepäck nachholte. Es ging durch Bäche, durch Sumpf, aber ich kämpfte mich hoch bis zum Pass und stellte dort mein Zelt auf. 

Lluna und Clem waren auch auf dem Pass am zelten, sie waren ein Tag früher aufgebrochen. So sieht man sich wieder :-)

Es wurde eine windige Nacht, aber die Einsamkeit dort oben ist einmalig. Dieser Übergang wird nur von Leuten zu Fuss oder mit dem Fahrrad begangen.

Am nächsten Morgen fuhren wir, da auf chilenischer Seite der Weg auch von Allrad-Fahrzeugen benutzt wird, die restlichen 15 km hinunter zum chilenischen Grenzposten.

Da unser geplantes Schiff am Samstag abgesagt wurde wegen zu viel Wind und erst am Sonntag-Morgen wieder eines fuhr, fragten wir, ob wir in einer der verlassenen Baracken schlafen dürfen. Durften wir, nachdem der Chef der Grenzpolizei uns aber ziemlich angesagt hat, was wir dürfen und was nicht..... Hauptsache weg vom Wind.

So teilte ich meine Hütte mit Markus, einem deutschen Lebenskünstler, der seit 2 Jahren durch Südamerika trampt und jobt, eine Hütte teilten sich 2 Kroaten und Lluna und Clem durften in der Chef-Hütte schlafen.

Die restlichen Carabinieri waren aber alle super drauf, sie freuten sich über die Abwechslung in ihrer Einsamkeit, sie kochten uns Reis, gaben uns Choco-Drink und Brötchen.

Wir hatten alle nicht allzuviel Reserven an Essen dabei, also teilten wir alles und so wurden wir alle satt.

In der Nacht regnete und windete es so richtig stark, aber heute Morgen klarte es schnell auf und wir erwarteten alle am Steg das Schiff.

Es stiessen noch ein paar andere Traveller dazu, wir assen gemeinsam unsere Reste zum Frühstück und die 3 1/2-stündige Überfahrt wurde so gemütlich genossen.

Nach der Schifffahrt fuhren wir die restlichen 7 km nach Villa O'Higgins, wo wir alle mal die Bäckerei stürmten und uns erstmal was in den Magen füllten. Ja wir hatten Hunger...

Danach fanden wir uns alle, wir sind mittlerweile etwa 10 Leute, im Hostel El Mosco ein und stellten unsere Zelte auf.

Morgen gehts dann weiter nordwärts, ich freue mich auf die Landschaft hier in Südchile.

Fotos folgen....

 

Roland aus Frankreich mit seinem Solar-Trike....

Auch dieses verlassene Haus dient als windgeschütztes Nachtlager

Abendstimmung

Morgenstimmung

Die Cerro Torre bei El Chalten

Gemütliches Asado bei Florencia

Ein Riesenfels: Fitz Roy

El Chalten

Grenzübergang von El Chalten nach Villa O'Higgins. Bäche überqueren, Sümpfe durchwaten....

Chrampfe.... :-)

"Fähre" nach Villa O'Higgins.... Sie hielt durch!

19.02.2015

Von steilen Antiegen, vierbeinigen Begleitern, schlechten Pisten und traumhaftem Wetter

Ich bin gestern in Coyhaique eingetroffen, nach harten, aber sehr erlebnisreichen Tagen.

Von Villa O'Higgins fuhr ich durch tiefe Täler, es ging stetig rauf und runter, und bald mal zogen Regenwolken auf und gaben mir zu verstehen, dass ich in einer der regenreichsten Zonen der Welt unterwegs bin. 

Nach einem Pass fand ich Unterschlupf unter einer Brücke, wo ich kalt aber trocken übernachtete.

Am folgenden Tag nochmals über einen Pass, die sind hier nicht sehr hoch, aber unglaublich steil.... Traumstrasse Carretera Austral.... aber auch sehr anstrengend.

Ich traf gerade rechtzeitig am Bootssteg ein, wo ich eine kurze Überfahrt bis Puerto Yungay genoss, traf auch Esteban und Maurizio wieder, die auch den Grenzübertritt zu Fuss gemacht hatten. 

Wir bekamen von anderen extrem süssen Kaffee und Mate. So konnten wir uns wieder aufwärmen.

Die weitere Fahrt war mit Dauerregen und stetigem Rauf und Runter zermürbend.... Da frage ich mich dann: was tue ich hier eigentlich... :-)

Auf dieser Route macht man auf 50km gut und gerne um die 1500 Höhenmeter, es ist nie flach und man muss ständig den grossen Steinen und Löchern ausweichen.

Ich beschloss dann, den 20km-Abstecher nach Caleta Tortel zu fahren und blieb da auch gleich 2 Nächte, der Camping ist gratis und es waren viele junge Leute hier und wir hattens gemütlich.

Markus aus Deutschland traf ich wieder, der Backpacker ohne Zelt, und so schlief er in meinem Zelt, habe ja genügend Platz.

Ich ging ein wenig wandern und genoss das spezielle Dorf, das komplett auf Stelzen gebaut ist, auch die Gehsteige sind alle aus Holz.

Das Wetter besserte sich und so fuhr ich tags darauf weiter Richtung Cochrane, was ich in 2 Tagen zu erreichen hoffte.

Es rannten zuerst 3 Hunde mit, einer gab auf nach wenigen Kilometern, der zweite vertrieb ich mit Steinen, aber der Dritte.... 

Den wurde ich nicht mehr los, nicht mit schreien, nicht mit Steinewerfen, nicht mit treten.... irgendwann gab ichs auf und liess ihn mitlaufen.

Dachte, irgendwann kann er nicht mehr und kehrt um. Denkste, volle 85 km ist der mitgerannt....

Unterwegs traf ich Romain aus Frankreich und wir fuhren 2 Tage zusammen.

Der Hund war abends hundemüde, aber musste ihm doch auch was zu fressen geben.... Soviel frass er gar nicht, war zu müde und die Pfoten waren sehr warm und ein wenig geschwollen, auf diesem Schotter zu rennen ist nicht ideal.

Romain und ich nannten ihn "Negrito", er war nicht einfach ein zerlauster Strassenköter, die es hier viele gibt, er war sehr sauber und gepflegt.

Am folgenden Tag hinkte er zuerst ein wenig, aber als er "warm" war, trabte er locker mit und wich nicht mehr von meiner Seite. 

Ich machte mir Gedanken, wie das weitergehen sollte.... War ja eine nette Story, ich genoss die Begleitung. Autos halten an, fotografieren.... aber wie weiter?

Dokumente austellen, Anhänger kaufen..... Urlaub verlängern... :-)

Bis nach Cochrane wars knapp 50 km, die er dann gut schaffte, es war traumhaft Wetter, baden im See (mit Hund...) und so schlugen wir unser Lager in einem Camping auf.

Danach Hundefutter kaufen und kleine Socken, um ihm die Pfoten zu schonen....

Er schlief dann die folgende Nacht in meinem Vorzelt da es recht kalt wurde, und gab keinen Mucks von sich....

Am nächsten Tag fuhr ich ohne Romain los, er wollte noch einen Tag bleiben und sein Rad pflegen.

Negrito kam zuerst nur widerwillig, er hatte wirklich Schmerzen, aber die gebastelten Socken liess er sich widerstandslos anziehen.

Nach 15 km gings aber nicht mehr so gut, ich hielt ein französisches Paar im Camper an, die seit 5 Jahren um die Welt fahren, und fragte sie ob sie ihn zurücknehmen. 

Taten sie sehr gerne, fanden ihn sehr herzig, vielleicht behalten sie ihn.... Wünsche es Dir, viel Glück!!!!

Ich konnte danach wieder zügiger fahren, es war fantastisch durch diese Berg-und Gletscherwelt, zelten an Bächen, Seen.... traf Ernest aus Zürich in seinem Lastwagen wieder, käfele.... Und wunderbares Wetter, einzig die Nächte werden recht kühl, am Paso Ibanez wars am Morgen -1°Grad.

Gestern erreichte ich im starken Gegenwind dann Coyhaique, die grösste Stadt an der Carretera Austral, 50'000 Einwohner, habe bei Boris und Paulina ein Casa de Ciclistas gefunden und andere Pedaleros, und so werde ich mich hier paar Tage erholen, die Wäsche mal waschen lassen und vieeeeeel essen.

Kräftige Anstiege nach Villa O'Higgins

Biwakplatz unter einer Brücke. Hauptsache trocken....

Caleta Tortel

Unterwegs mit Negrito

Bergauf ist er schneller :-)

Dream-Team...

Durch nahezu unbewohnte grossartige Landschaft

Hundemüde...

Zelten an einem Bach mit schöner Aussicht

So macht Reisen einfach nur Spass...

Romain aus Frankreich, ein wilder Franzose, der "Open End" reist

Baden inklusive...

Dem Rio Baker entlang

hier lässt sichs übernachten

Geniessen.... am Lago Argentino

Blautöne

Am Paso Ibañez

02.03.2015

Coyhaique - El Bolson

Es fiel schwer in Coyhaique wieder aufzubrechen, Clem und Lluna trafen am Freitag auch noch ein, am Samstag waren wir dann 21 Radler aus allen Ecken der Welt.

Da musste mein Geburtstag natürlich gefeiert werden, ein Schokokuchen wurde mir gebacken, und chilenische Trinkspiele durfte ich auch kennenlernen... Dazu viel Gesang und Gitarren-Klänge, grossartig!

Ich brach dann am Sonntag aber trotzdem auf, Clem und Lluna hatten zwar mein Rad an ihre gebunden so dass ich nicht abreisen konnte :-)

 

Bei schönem Wetter fuhr ich nordwärts, nahm dann eine Piste als Abkürzung zur Asphaltstrasse. Es ging entlang von Estancias und hügeliger Landschaft und die Piste war ordentlich.

In Mañihuales hupte mich ein Jeep an, Markus, der in Tortel in meinem Zelt übernachtet hatte, mit 3 Kumpels kreuzten mich.

So suchten wir gleich einen Zeltplatz und fanden den auch mitten im Dorf an einem kleinen See. Hier stellt man sein Zelt einfach irgendwo auf wo nicht Privatgrundstück ist, das stört niemanden.

Dann wurde Pilzrisotto und Würste gekocht und das eine oder andere Bier getrunken. Gemütliches Volk diese Sachsen (gell Jens :-))

 

Tags darauf gings weiter durch Täler, und irgendwann dann wechselte der Belag auf Schotter und kräftig bergauf gings.

Dazu wurde die Piste frisch planiert, das heisst dann auch mal schieben, die fahren hier die groben Geräte auf wenn was gebaut wird...

Habe direkt neben der Strasse campiert an einem Bach, es nieselte dann Abends leicht.

 

Am nächsten Morgen wars aber wieder sonnig und weiter gings nordwärts, ständig auf und ab, die Carretera Austral ist eigentlich nie flach, aber das Wetter war einfach traumhaft über die ganze Zeit, und das im Regenloch von Südamerika....

Besuchte dann in einer 3-stündigen Wanderung den Ventisquero Colgante, einen Hängegletscher mit Riesen-Wasserfall. Hat sich gelohnt.

Danach konnte ich gerade noch die Strasse passieren, bevor sie für 4 Stunden geschlossen wurde wegen Sprengarbeiten. So schaffte ich es bis Puyuhuapi, wo ich einen Camping aufsuchte.

Am Abend trafen noch 3 junge Chileninnen ein und so wurde gequatscht und was getrunken.

 

Es ging weiter durch endlose Baustellen, und plötzlich war da wieder Asphalt, und nigelnagelneu, das rollt dann wieder wie von selbst!

In La Junta fand ich in einer Ferreteria einen passenden Schlüssel um die Kette nachzuspannen (den eigenen hatte ich irgendwo vergessen...), wohl das letzte Mal, die Kette ist nun wirklich bald durch nach 15'000km... Werde dann in Bariloche eine neue montieren.

Fuhr dann noch 30 km bis ich an einem Bach wieder einen Biwakplatz fand.

 

Am folgenden Tag war ich kaum 10 km gefahren, als mich ein paar Israeli zu ihnen winkten, so gab das ein zweites Frühstück, und Hunger habe ich immer :-)

Danach wieder mal erfreulicherweise Asphalt, die Carretera wird in ein paar Jahren wohl durchgehend asphaltiert sein und nicht mehr so schwierig zu fahren, und in Santa Lucia machte ich eine längere Siesta, da es in den frühen Nachmittagsstunden einfach zu heiss war zum fahren, um die 32 Grad.

Danach bin ich abgebogen Richtung Futaleufu und die Piste wurde oberübel. Fuhr noch gut 20 Kilometer und fragte bei einem Bauern ob ich auf seiner Wiese zelten dürfe. Kein Problem, danach gabs ein erfrischendes Bad im Fluss als Duschersatz und genügend zu futtern.

Die restlichen  50 Kilometer bis Futaleufu wurden immer schlimmer, Wellblech, Sand, steile Anstiege, dazu brutal heiss. Irgendwann hatte ich meine 4 Liter Wasser getrunken und es wollte einfach kein Bach auftauchen, was bis anhin nie ein Problem war. Dazu der Staub von den passierenden Autos.... Kurz vor Futaleufu kam der Fluss, und ich mit offenem Mund hinein, es zischte förmlich :-)

Im Dorf, was ein richtiger Kayak- und Rafting-Spot ist, fand ich einen gemütlichen Camp und wieder mal eine Dusche

 

Tags darauf gings 10 km auf Asphalt bis zur Grenze und dann wieder auf Schotter und Geholper weiter bis Trevellin. Nur dass mir nach 15 km die Sattelschraube brach.... probierte zu stöppeln, aber die 3 Pickups die mich passierten hatten alle vollgeladen.

Auf einem Hof fragte ich nach einer Schraube, sie passte, war aber zu kurz...

Also fuhr ich ohne Sattel im Stehen die restlichen 25 km bis Trevellin, wo ich erst mal pausierte und ass, da der Schraubenhändler erst wieder um 4 nachmittags öffnet. 

Er öffnete dann um viertel vor fünf, wir sind ja in Südamerika :-) aber er hatte passende Schrauben.

Danach gings doch viel entspannter in Richtung Nationalpark Alerce. Dies bedeutete zwar ein wenig mehr Weg und Schotter, dafür wenig Verkehr und viel Natur.

Bezahlte den Parkeintritt und zeltete an einem See, der auch sogleich besprungen wurde :-)

Die Fahrt durch den Park am nächsten Tag war grandios, aber wieder mal oberanstrengend auf Schotter, man fährt hier 60-80 km am Tag und abends tun die Handgelenke weh von der ewigen Schüttelei und der stetigen Richtungskorrektur. Dafür passierten mich den ganzen Tag keine 10 Autos.

In Cholila ist dann wirklich der Hund begraben, ich stellte meine Behausung in einem Wäldchen gleich beim Dorf auf.

Heute gings auf Asphalt bis El Bolson, es regnete wieder mal, in der Ferne brannte der Wald, und ich habe in einem gemütlichen Hostel ein Zimmer bezogen und erhole mich von den Strapazen vergangener Tage.

 

Die Carretera Austral ist wirklich traumhaft, ich hatte ein riesiges Wetterglück, sie ist aber auch sehr anstrengend, so machte ich in den letzten 9 Tagen ueber 10'000 Höhenmeter auf etwa 700 Kilometer Distanz. So habe ich nun schon bald 3'000 km geschafft und werde nun San Carlos de Bariloche ansteuern, danach die 7-Seen-Route nach San Martin de los Andes und danach... mal sehen.

 

 

Der Mapuche-Felsen in Coyhaique.... deutliches Gesicht

Feiern im Casa de Ciclistas

Coyhaique aus der Ferne

Auf Seitenstrasse nach Norden

Uiiii sind das Distanzen hier....

Berge, Gletscher, Flüsse, Sonne....

Ventisquero Colgante

Immer wieder Baustellen...

Und dann wieder neuer Asphalt

In Richtung Futaleufu

kaputt...

Im Nationalpark Los Alerce

kurz vor Cholila

Camp in einem Wäldchen

Waldbrand in der Ferne

Nein dieser kam nicht mit :-)

07.03.2015

El Bolson - San Martin de los Andes

Die Weiterfahrt vom Hippie-Städtchen El Bolson bis San Carlos de Bariloche teilte ich in 2 Tage, da es einfach zu schön war um einfach durchzufahren. Immer noch recht wellig, aber durch schöne Täler mit Seen und blauem Himmel.

Wurde zweimal von Autofahrern angehalten, einmal gabs Mate, das andere Mal wurde mir eine Limo in die Hand gedrückt...

In Villa Mascardi zeltete ich an einem wunderschönen See, am nächsten Morgen wars dann im Zelt -2 Grad.... aber gefroren habe ich nicht und sobald die Sonne über die Berge kam wars warm.

Auf dem Weg nach Bariloche traf ich Alfredo, den Argentinier der die gesamte Ruta 40 fährt und ich schon in El Chalten traf, und "Tschängpäng", einen Kanadier aus Quebec und wir fuhren zusammen in die Stadt, die etwa 100'000 Einwohner hat.

Dort sassen wir zuerst mal in ein Restaurant und bestellten eine Grillplatte.

Danach ein wenig durch die Stadt gebummelt, die hier hergestellte Schokolade probiert, und danach bei einem Freund von Alfredo einquartiert.

Am Abend noch Kette gewechselt und nochmals in der Stadt was gegessen.

Ich fuhr am folgenden Tag gleich weiter, die zwei anderen wollten noch einen Tag bleiben und paar Dinge besorgen.

Die Stadt selber ist nicht besonders schön, speziell sicher das Zentrum, wo die "argentinische Schweiz" mit Bernhardiner-Hunden und Bauten im Chalet-Stil zelebriert wird.

25 Kilometer mit brausendem Rückenwind und gefährlichen Überholmanövern von Lastwagen und danach bog ich ab auf auf die 7-Seen-Route.

Die Lastwagen und Reisebusse hupen wenn sie von hinten nahen und Gegenverkehr herrscht.... Dann heisst es ab in den Schotter auf dem Nebenstreifen oder man wird überfahren, die bremsen wirklich nicht.....

Bis Villa Angostura, was ein richtiger Touristen-Ort mit überteuerten Preisen ist, schaffte ich es trotz Gegenwind sehr gut, und die Fahrt entlang des Sees Nahuel Huapi war sehr schön.

Man merkt hier, dass man langsam in Indigena-Gebiet kommt, die Bevölkerung ist indianischer Abstammung und das sieht man auch und die Namen der Seen und Orte sind viele auf Mapuche-Sprache.

In Villa Angostura fand ich einen gemütlichen Camping der Universität Cuyo, es ist jetzt deutlich weniger los da die Schulferien zu Ende sind. Udo aus Ravensburg war auch dort, er fährt 3 Wochen durch dieses Gebiet, war vor etwa 20 Jahren auf der gesamten Panamericana unterwegs.

So wurde das ein schöner Abend und er erzählte mir dass der Vulkan Villarica in Chile ausgebrochen sei... Vielleicht sehe ich die Rauchsäule noch weiter nördlich....

Die 7-Seen-Route war dann eifach schön, recht bergig, aber entlang von Seen, einer schöner als der andere, so nahm ichs gemütlich und zeltete nochmal am Lago Hermoso, bevor ich heute bei Regen und Sonne bis San Martin de los Andes fuhr.

Hier ists auch wieder recht touristisch mit Boutiquen und vielen Cafes und Restaurants, aber mir viel symphatischer als Bariloche.

So habe ich mich gleich für 2 Nächte in einem Hostel einquartiert und mich dann im Bus-Terminal erkundigt, ob es möglich sei, mit dem Bus nach Mendoza zu fahren inklusive Fahrrad. No.... ziemlich deutlich, es half alles nachfragen obs denn nicht ginge wenn ichs zerlegen würde nichts.

Habe dann aber noch herausgefunden, dass es einen Frachttransport gibt, also das Fahrrad mit dem Lastwagen, ich per Bus.... wieso einfach wenns auch kompliziert geht :-)

Werde dann morgen mal genauer nachfragen. Bis Mendoza sinds etwa 1200 Kilometer und wieder mehr durch Pampa, und meine Idee wäre es, dann im Norden um Salta und Juyui mehr Zeit zu haben.

Und sonst fahre ich dann mal los und probiere zu stöppeln.

Ich bin jetzt über 3'000 Kilometer gefahren, ueber 33'000 Höhenmeter, aber mir gefällts noch immer im Sattel zu sitzen :-)

El Bolson, Aussteiger- und Hippie-Stadt

Alter Schlitten...

Camp bei Villa Mascardi

Alfredo und "Tschäpäng"

Fleisch foode.... alles andere ist Beilage :-)

Bariloche

Entlang des Nahuel Huapi

Traumhaft

Lago Hermoso heute Morgen bei Wolken und leichtem Nieseln

Ich erreiche San Martin de los Andes

12.03.2015

Bustransfer San Martin - Mendoza und das lange warten aufs Velo

Ich sitze in Mendoza im Hostel, draussen ist es 35 Grad heiss, man sucht den Schatten und kühle Getränke...

Ich habe in San Martin einen Bus gebucht bis nach Mendoza, das etwa 1200 Kilometer nördlicher liegt.

Dazwischen gabs nichts als trockene Pampa, und die wollte ich mir ersparen, um im Norden Argentiniens und in Bolivien mehr Zeit zu haben.

Das mit dem Bus lief reibungslos, das mit dem Velo ist eine andere Geschichte. Für den Fahrrad-Transport suchte ich einen Spediteur, da die Bus-Gesellschaften keine Velos transportieren.

Den fand ich dann, das Velo sei heute hier und ich könne es in der Filiale abholen. 

Denkste, nicht in Südamerika, das Stahlross ist momentan in Buenos Aires und eventuell wird es morgen hierher verfrachtet, dann könne ich es am Montag abholen...

Man kann dann ein paar böse Worte fliegen lassen, nützen tut das nichts, es ist wies ist.

Ich erhole mich in dieser Zeit, bummle durch die Stadt, plaudere mit anderen Travellern, organisiere Karten für den Norden, morgen treffen eventuell Corinna und Martin aus Deutschland hier ein, sie sind in Santiago gestartet und dann treffen wir uns hier zu einem Glas Wein.

Mendoza ist Weinanbaugebiet, aber ich bleibe momentan bei dieser Hitze lieber bei Wasser und Bier :-)

 

24.03.2015

Mendoza - Villa Union

Nachdem das Fahrrad dann am Samstag eintraf, und das erst noch unversehrt ausser einigen kleinen Kratzern, wollten sie es mir nicht ausliefern, ich solle am Montag wiederkommen, sie würden in einer halben Stunde schliessen... Nicht mit mir, ich ging einfach nicht weg und gab nicht nach und ich bekam dann mein Velo. Alles macht der Gringo nicht mit!!!

Ich traf noch Wanda und Jerome aus der Schweiz, sie sind auch per Fahrrad und Rucksack unterwegs, und am Sonntag trafen dann noch Corinna und Martin aus Deutschland ein.

 

Ich war am Montag wieder richtig motiviert um weiterzufahren, eine Woche rumsitzen ist genug :-)

Ich wählte die Strecke nach Villavicencio, da auf diesem Weg kaum Verkehr herrscht im Gegensatz zur Ruta 40 nach Norden.

Es war heiss, die Strecke gesäumt von Kakteen, aber die 900 Höhenmeter gingen recht sanft zu fahren.

In Villavicencio fragte ich den Parkwächter, ob ich neben dem Gebäude zelten darf, ich durfte meine Matte sogar in einem kleinen Festzelt ausrollen, die Toiletten wurden geöffnet und Trinkwasser gabs auch.

Als dann noch 3 Radfahrer aus Luzern eintrafen, gab das wieder einen gemeinsamen Kochabend mit viel Gemütlichkeit. Zufälle gibts...

Am nächsten Tag stand dann der erste "kleine" Pass an nach Uspallata, die sogenannte "Korkenzieherstrecke", mit ca. 2900m über Meer für europäische Verhältisse sehr hoch, aber nach Bolivien gehts dann auf fast 5000m....

Oben auf dem Pass trafen wir uns alle wieder und fuhren gemeinsam runter nach Uspallata, wo wir gleich eine Hütte mieteten und einen genüsslichen Grillabend verbrachten.

 

Ich fuhr am folgenden Tag weiter nach Barreal, die 3 Luzerner Rafi, Fedi und Beni wollten für 3 Tage trekken beim Aconcagua.

Ich fuhr nun die folgenden Tage ständig zwischen einer Höhe von 1400 und 2700 Meter, ein bisschen Akklimatisation schadet nicht.

In Barreal gabs in der Nacht ein deftiges Gewitter, am nächsten Tag waren viele Strassenschäden zu überwinden, ich kam überall durch, im Gegensatz zum motorisierten Verkehr :-)

In Calingasta machte ich gleich wieder Stopp und genoss den ruhigen Ort.

Hier im "armen" Norden Argentiniens leben hauptsächlich Menschen indianischer Abstammung, sie leben sehr einfach, sind aber sehr freundlich und freuen sich über den ungewohnten Besuch per Velo...

Weiter gings dann bis Villa Nueva auf Asphalt, dann war die Strasse gesperrt nach Tocota.... ich hatte jedoch keine Lust, 35 Kilometer zurück zu fahren und ignorierte das Schild. 

Ich kam durch, mit Schieben durch tiefen Sand und Schotter, Geholper und grosser Hitze.

In Tocota, was nur aus einer Polizei-Station besteht, fragte ich den freundlichen Gendarmisten, ob ich hier zelten dürfe.

Klar doch, WC gibts auch und Trinkwasser.

Ich habe dann am Abend Antibiotika begonnen zu schlucken, Blut im Urin und Anzeichen, die ich letzten Frühling schon hatte mit einer Nierenbecken-Entzündung.... und viel trinken.

Am darauffolgenden Tag gings schon besser, das Geholper und Geschiebe ging noch 35 km weiter bis Iglesia, dann endlich wieder Asphalt.

Ich rollte nochmal 70 Kilometer durch farbige Felslandschaften bis San Jose de Jachal, ein staubiger Ort mit toten Hunden auf der Strasse, viel Müll der direkt neben der Strasse verbrannt wird und vielen zerfallenen Hütten. Ich fühlte mich in diesem Ort nicht richtig wohl.

Ich zeltete auf dem öffentlichen Camping, und da Samstag-Abend war, erlebte ich, was Party machen auf südamerikanisch heisst.

Da wird bis morgen um halb sechs mit Autos rumgerast, Musik auf voller Lautstärke.... als müder Radler will man eigentlich nur ein wenig schlafen... Ist so :-)

Ich strampelte dann am Sonntag trotzdem wieder fast 120 Kilometer bis Guandacol, wo ich im Hostal von Ricardo ein kleines Paradies fand und gleich 2 Nächte blieb. Ruhig, mit vielen Papageien, eine Oase in der trockenen Landschaft, mit vielen freundlichen Menschen. Ich nutzte die Zeit die gebrochene Lenkertaschen-Halterung zu reparieren, Pneu zu wechseln und Rad zu pflegen.

Heute gings dann nur noch 45 Kilometer bis Villa Union, wo ich auch wieder in einem gemütlichen Hostal ein Bett gefunden habe.

Werde weiter nördlich sicher wieder Corinna und Martin treffen und auch die 3 Luzerner sind mir auf den Fersen :-) schliesslich hat Rafi mein vergessenes Bade-Tuch dabei :-)

Die Strecke von Mendoza nach Villavicencio. Viel geradeaus und immer leicht bergauf...

Man sucht sich den wenigen Schatten für Pausen

Die "Korkenzieher"-Strecke von Villavicencio nach Uspallata

Schlange mitten auf der Strasse

überhaupt nicht scheuer Fuchs

Jupi, oben!

Die Abfahrt ruppig, aber durch bunte Berge

Keine Bäume mehr zum Schatten-Spenden zwischen Uspallata und Barreal... man nimmt was sich anbietet :-)

Der erste kleine Salar, die Berge im Hintergrund sind über 5000 Meter hoch

Einfache Behausung der Landbevölkerung

Für Motorfahrzeuge gabs hier kein Durchkommen, für mich ab durchs Bachbett, da die Brücke mit einem halben Meter klebrigem Schlamm zugedeckt war....

Braune Füsse, aber nicht von der Sonne.... Waschen definitiv notwendig :-)

Die gesperrte Strasse von Villa Nueva nach Tocota

Nicht alles fahrbar, aber man beisst sich durch...

Menschenleere Gegend, sandig aber fantastisches Licht

Was fressen die nur?

Zwischen Rodeo und San Jose de Jachal

Der stetige Wind formt die Felsen

Durch einen Canyon vor San Jose

Sackgasse?

Es gibt immer einen Weg...

verschiedenste Formen und...

...Farben

"Mein" kleines Paradies in Guandacol

Ich werde zum Poulet-Grillabend eingeladen mit selbstgemachtem Wein von Ricardo, dem Hostelbesitzer (in der Mitte)

So steil war es dann doch nicht auf dem Weg nach Villa Union

27.03.2015

Kleine Story aus Chilecito

Ich bin gestern Abend in Chilecito eingetroffen und habe gleich zwei Nächte in einem Hostel gebucht, da ich Corinna und Martin aus Deutschland heute hier erwarte.

 

Also gehe ich heute bei Sonnenschein spazieren und die Wärme geniessen.

Da gibts so einen schönen Aussichtsberg gleich bei der Stadt, mit einem grossen Metallkreuz zuoberst.

Da bin ich rauf und geniesse seit ein paar Minuten die Ruhe und die Aussicht.

Als unten eine Person den Weg emporrennt mit Helm und Kombi, denke ich mir nur: "ist auch noch heiss bei dieser Wärme in dieser Kleidung zu joggen..."

Diese Person ist wenige Minuten später ausser Atem (mit Kugelsicherer Weste...) bei mir oben und entpuppt sich als schwerbewaffneter Polizist mit Pump Gun im Anschlag....

Er fragt mich was ich hier tue. 

Ich sei Tourist und geniesse die Aussicht und das schöne Wetter.

Es hätten sich vor 2 Wochen 2 Menschen am Kreuz erhängt, sie seien von Anwohnern alarmiert worden, da sei eine unbekannte Person beim Kreuz oben...

Ok, das wusste ich nicht, musste aber nach unten, wo mich noch andere Tschugger erwarteten und meine Identität überprüft und beim Hostel nachgefragt wurde ob ich auch wirklich zu Gast sei.

Alles in Ordnung, Verabschiedung per Handschlag und als ich ausser Sichtweite bin kann ich mal drauflosgrinsen. Vor den Herren Gendarmisten wäre das nicht so gut angekommen... Die Geschichte oder besser deren Hergang ist ja eigentlich nicht lustig, aber dass ein Polizist mit Kriegsausrüstung zu mir hochrennt... vielleicht wäre ein Seelsorger oder Psychologe für den vermuteten Fall die bessere Variante gewesen :-)

Man erlebt so einiges....

07.04.2015

Chilecito-Belen-Cafayate-Molinos-Piedra de Molino-Salta

Da Corinna und Martin es nicht ganz nach Chilecito schafften, bin ich alleine weitergefahren bis Salicas, viel geradeaus und heiss wars, fand in Salicas einen netten Camping, der mir von einem entgegenkommenden Kanadier empfohlen wurde. So blieb ich auch dort gleich 2 Naechte und fuhr am zweiten Tag Corinna und Martin ein Stueck entgegen.

So fuhren wir tagsdarauf zu dritt weiter bis Belen, wo wir auf dem Municipal zelteten, Dusche aus dem Wassersack und nachts um 4 kurze Disco von Jugendlichen in ihrem Auto :-)

Ein Indigena-Maedchen besuchte uns noch, man verstand sie kaum, aber wir gaben ihr etwas zu essen und trinken, sie mochte aber nicht richtig.... ob sie krank war, ein paar Jungs sagten uns man kenne sie im Ort, sei alles in Ordnung.... Die Armut wird hier offensichtlicher.

Am Morgen hatte Martin dann eine grosse Spinne im Velohelm, man muss hier morgens daran denken die Schuhe auszuschuetteln und allgemein die Augen offen zu halten :-)

In Nacimiento leben nur ein paar Menschen, wir durften neben der Schule zelten und Wasser gabs auch aus einem Schlauch, die Leute waren sehr freundlich und freuten sich solch ungewohnten Besuch im Dorf zu haben.

Der weitere Weg bis San Jose war schoen, nicht super-spektakulaer, aber mit Ziegenherden, Guanacos und anderen Tieren. Am Abend kochten wir dann Aelplermakronen, Corinna und Martin waren begeistert ab solch leckerer Kost :-)


Cafayate ist sehr touristisch, haben Deja aus den USA getroffen, so folgten wir ihr auf den Camping, wo es wieder mal eine richtige Dusche gab und einen gemuetlichen Abend dazu.

Um die Region Cafayate wird viel Wein angebaut und die Papageien fliegen in grossen Schwaermen durch die Luefte.


Wir entschieden uns dann den Umweg Richtung Cachi zu fahren, viel Piste und Hoehenmeter, aber weniger Verkehr.

Die Piste bis Angastaco war dann wirklich schlecht, aber die Felslandschaft die sich uns ploetzlich auftat einfach grandios. Auf dem Camping in Angastaco kriegten wir bald Gesellschaft von Jungs, die allerlei fragten und uns interessiert beim kochen zuschauten.


Auch die Weiterfahrt bis Seclantas war gepraegt durch schoene Felslandschaften und einem kleinen Pass zum Schluss.

Ganz schlecht wurde dann die Piste 10 Kilometer nach Seclantas, wir mussten immer wieder durch tiefen Sand schieben, dazu ging es stets bergauf, wir schafften in 7 Stunden gerademal 58 Kilometer...

Wir bogen nach 30 Kilometer Krampf endlich wieder auf Asphalt ab und fuhren dann noch in tief schwarze Wolken rein und weiter bergauf. Im Halbdunkel und durch den Nebel erahnten wir ein paar Gebaeude, und wir durften in einem Unterstand des Parkwaechters zelten.

Wir waren mittlerweile auf ca. 3400 Meter und die Temperatur war auf 5 Grad gesunken. Heisse Schokolade, Nudeln kochen und dann ab in den Schlafsack.

Am naechsten Morgen war das Wetter klarer und wir fuhren die restlichen Kilometer zum Pass hoch und dann 60 Kilometer rauschende Abfahrt durch verschiedene Vegetationsstufen der Anden und wunderbar farbige Felsen. Salta liegt noch auf knapp 1200m, so war diese Etappe ein schoener und versoehnlicher Abschluss einer harten aber schoenen Woche.

In Salte wieder mal duschen, Kleider in den Waschsalon bringen, verschiedene Dinge besorgen fuer die Weiterreise und wie immer essen und die Batterien wieder aufladen.

Da gehts wohl runter....

Nach einem kleinen Passübergang

Auf dem supernetten Camping in Salicas mit unseren Gastgebern

Pfeffer wird getrocknet

Bäche sind zu durchfurten

Vogelspinne... ja hier krabbelt so einiges rum

Morgenstimmung in Los Nacimientos

Martin macht Bekanntschaft mit einem Guanaco

Abendliches gemeinsames Kochen

Riesige Kakteen

Motorradtreffen auf dem Camping in Seclantas, natürlich nicht ohne Mate

Durch kleine Dörfer

Einzigartige Gebirgszüge

Wir sind begeistert

Die Strasse windet sich spektakulär zwischen den Felsen hindurch

Im Abendlicht

Interessant was die komischen Radler so kochen :-)

Wacker voran auf übler Piste

Nicht fahrbar...

Aber herrliche Umgebung

Corinna und Martin am vorwärtskämpfen

Unser Zeltunterstand auf knapp 3400m

Auf dem Pass 3457m über Meer

Runter gehts...

Jupiii.....

Talfahrt mit abwechslungsreicher Landschaft

Wir geniessen die grossartige Natur

Macht Spass!

Zwischenstopp 40 Kilometer vor Salta

Unser Wäscheberg...

Salta, eine hübsche Kolonialstadt

17.04.2015

Salta - San Salvador de Jujuy - Paso Jama - San Pedro de Atacama

Mit frischen Kräften, sauberer Wäsche und topmotiviert brachen wir von Salta Richtung Andenüberquerung auf. Mit gewissem Respekt, aber auch viel Vorfreude auf kommende Erlebnisse.

Die Etappe nach Jujuy war noch kein Problem, über einen gut 1500 m hohen Pass, durch Urwald, mit vielen Schmetterlingen und kaum Verkehr.

Jujuy hat etwa 300'000 Einwohner und wir fanden den Weg zur Plaza direkt durch den chaotischen Markt und das Verkehrs-Gewirr, mal so richtig lateinamerikanisch, Salta war doch noch recht organisiert.

Aber mir gefiels, man wird ueberhäuft mit Farben, Gerüchen und Eindrücken.

Tags darauf gings einfach zur Stadt raus und dann stetig hoch bis in ein Hochtal auf gut 2000m, die Felsen wurden farbig, war aber auch recht viel Verkehr, ist die Strasse doch die Hauptverbindung nach Bolivien. In Purmamarca bogen wir auf die eigentliche Jama-Route ab, füllten Wasser und Vorräte auf und zelteten ein paar Kilometer nach dem Ort auf einem alten Fussballplatz.

 

Mit der Cuesta de Lipan erwartete uns am folgenden Tag der erste Prüfstein mit 4170m. Alle fuhren ihr eigenes Tempo und so genoss ich oben die Aussicht, bis Corinna und Martin auch eintrafen.

Die Pässe hier sind nicht zu vergleichen mit unseren Alpenübergängen, so fährt man hier fast 600 Kilometer durch Täler und Hochebenen, rauf auf 4000m, runter auf 3500, wieder hoch auf 4500, wieder runter auf 3900.... bis dann irgendwann der Scheitelpunkt erreicht wird.

Wir genossen die Abfahrt zur Salinas Grandes, ein grosser Salzsee, wo auch im grossen Stil Salz abgebaut wird.

Bei der Mine fragten Martin und ich nach Wasser, der Küchenchef hielt uns sein riesiges Küchenmesser entgegen und dann an seine Kehle, um uns zu zeigen was er von uns hielt. Der hatte definitiv schlechte Laune.

Danach versuchte Corinna auch noch ihr Glück, und sie bekam Wasser.... :-)

Wir fuhren bis ans Ende des Salzsees und fragten bei einer Hospedaje ob wir beim Haus zelten dürfen.

Es gewitterte dann abends noch aber wir waren bereits satt und im Trockenen.

Wieder gings am nächsten Tag auf gut 3800m und dann runter nach Susques, ein richtiges Andendorf auf 3660m, wir konnten wieder einkaufen und bezogen ein Zimmer in einem Hotel zum Hostelpreis.

Die folgenden 4 Tage bis San Pedro waren dann knallhart, stetig ¨über 4000m, Scheitelpunkt auf 4830m, dann auf 4500 runter um gleich nochmal auf 4800m hochzusteigen.

Martin fühlte sich kurz nach Susques nicht mehr gut und so kehrten er und Corinna um und ich fuhr alleine weiter, da ich keinerlei Beschwerden hatte.

Ich kam gut voran, nach dem Salar Olaroz blies mir aber ein so kalter und starker Wind entgegen, dass ich bald mal in einer Mulde geschützt mein Nachtlager aufstellte.

Die Abendstimmung war grandios in dieser Bergwelt mit Lagunen und Salaren.

Weiter gings durch Hochebenen, ein deutsches Pärchen überreichte mir eine Packung Kekse, die Martin und Corinna ihnen mitgegeben hatten.

Dann kam die Grenze und ein Riesenprozedere, sogar mein Fahrrad wurde diesmal registriert! Aber wieso sie die Sattelmarke ins Formular eintragen und die Reifengrösse... Hauptsache Papierkram...

Früchte und Gemüse darf man nicht nach Chile einführen, also ass ich die einzige Banane noch, die 4 Orangen legte ich in einem Sack sanft in den Müll.

Nachdem all mein Gepäck gescannt war und Stempel hier und Stempel dort, war ich wieder draussen, kurz übers Geländer zurück auf die argentinische Seite und ich hatte meine ach so leckeren und geliebten Orangen wieder :-) und weg war ich...

Fand wieder einen einigermassen windgeschützten Platz hinter Mauern, ein kanadisches Paar überreichte mir noch eine Flasche Wasser und so war ich bald gut ernährt und zufrieden im warmen Schlafsack.

Die Nächte werden sehr kalt hier oben, so war es am nächsten Morgen -6 Grad und dazu der eisige Wind.... Die Sonne wärmt dann ein wenig gegen Mittag aber sobald man sich nicht bewegt hat man kalt.

Die Luft wurde dünner, die Rampen steiler, aber ich erreichte den höchsten Punkt und fuhr danach im stürmischen Gegenwind noch 2 Stunden weiter, wo ich auf knapp 4700m neben der Strasse an einem Bächlein einen Biwakplatz fand. Es wurde wiederum bitterkalt, noch -10 Grad am nächsten Morgen, dazu wehte der Wind bereits am frühen Morgen.

Trotzdem in der Dämmerung losgefahren, warm eingepackt, ich hatte noch gut 30 Kilometer auf und ab bis auf 4800m vor mir und dann 42 Kilometer Abfahrt bis San Pedro.

Ich konnte unterwegs zur bolivianischen Grenze sehen und feststellen, dass zwar bis so 5000m Schnee liegt aber die Lagunenroute wohl machbar ist.

Die rauschende Abfahrt war ein Genuss, oben wars noch 5 Grad, unten dann 25.... So musste ich mal ein paar Schichten Kleider ablegen und rollte die restlichen Kilometer nach San Pedro, wo ich überraschenderweise Jorge aus Mexiko wiedertraf, hatte ihn vor über 2 Monaten in Patagonien getroffen.... Er hat die gleichen Pläne wie ich und so werden wir Bolivien wohl zusammen angehen, er will sich zuerst noch ein paar Tage akklimatisieren, da er vom Meer her kam.

Corinna und Martin trafen dann auch noch ein, sie fuhren einen Teil mit dem Rad, die höchsten Stellen überwanden sie in dem sie Autostopp machten. Trotzdem werden sie wohl die Lagunenroute nicht mit dem Rad fahren, es ist definitiv nicht zu spassen in dieser Höhe.

 

Kleiner Auszug aus dem Bike-Lateinamerika-Buch:

"Die Lagunenroute ist kein Picknick und das bolivianische Hochland nicht Disneyland.... Gefahren sind real und allgegenwärtig.... Die Höhe bis 5000m, schlechte Pisten, Wind und Kälte, Wassernachschub machen diese Route zu einer schwierigen Passage."

Genau was ich suche :-) Nein im Ernst: es ist sicher eine schwere Etappe, aber es wurde viel an der Pistenqualität gemacht, es entstanden Refugios und Hostales an den Lagunen und so hat sich das Wasserproblem auch ein wenig entschärft.

Ich fühle mich fit und motiviert diese Herausforderungen zu meistern.

 

 

Fahrrad-Wäsche in Salta

Durch Urwald zwischen Salta und Jujuy

Bunte Schmetterlinge

In allen Grössen und Farben


Strassenszene in Jujuy

Der farbige Markt in Purmamarca

Purmamarca und der Regenbogenfelsen

Camp auf einem alten Fussballplatz

Auf dem Weg zur Cuesta Lipan

Nur noch kleine Siedlungen wo ein wenig Landwirtschaft betrieben wird

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